Big Data

Gesellschaftliche Verantwortung

Die Hälfte aller Anfragen an Alexa sind laut Amazon keine praktischen Fragen, sondern Menschen teilen mit dem Gerät ihre Erlebnisse, Wünsche und Gefühle.

 

Welche Datenerhebung gibt es im Alltag?/ Wie funktioniert in diesem Sinne die KI?

 

Die KI hat in sämtlichen Alltagsbereichen quasi unbemerkt Einzug gehalten. Der Onlineuser hinterlässt überall seine digitalen Spuren und kann sie nie mehr beseitigen. Auf jedes Online-Individuum wird eine komplette Welt zugeschnitten, bestehend aus den Dingen die ihm dort begegnen und die ihm angeboten werden. Doch auch analog spielen Vergleiche, Zahlen und Meinungsfragen eine immer wichtigere Rolle. Bestseller-Listen, die Top Ten der Reiseziele, Oscars, Schulnoten, Bewertungen für Ärzte und Unis, Talentshows, Politbarometer, Fussball sowie statistische Umfragen wie z.B. „Wo wohnen die zufriedensten Deutschen?“ und „Welches Land isst den meisten Käse?“ versuchen die Gesellschaft und den individuellen Menschen zunehmend durch Rankings zu ordnen und die Welt so zu kategorisieren und sozial zu bewerten. Social Scoring definiert immer mehr wie, wo, wann und mit wem wir leben. Die realen Sozialkreditsysteme in China liefern uns dazu ein Beispiel.

 


Welchen Nutzen und welche Gefahren bringt die Datenerhebung mit sich?

 

Nützlich ist die Sammlung und Verwertung persönlicher Daten in jedem Fall. Alles wird einfacher, schneller, optimierter. Man muss nicht mehr lange nach einer bestimmten Information suchen, die KI merkt sich, was man mag und präsentiert dementsprechend auch nur das. Auch hinsichtlich der Sicherheit im Netz verbessert die KI viel. Beispielsweise im pornographischen Bereich, in der Altersbegrenzung und der Darstellung gewaltreicher Inhalte. Negative Aspekte wie die permanente Kontrolle, Überwachung, Speicherung und Einordnung der persönlichen Daten führt jedoch zum Verlust der Selbstbestimmung.

 

Beispielsweise sorgen die Algorithmisierungsmechanismen von google und spotify für eine stetige steigende Kategorisierung und Klassifizierung des Einzelnen in eine bestimmte Schublade. Instagram und facebook legen den Fokus auf die Verwertung des eigenen Selbst. Es geht vorwiegend um die Gestaltung des eigenen Selbst, darum, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern und zu konditionieren. Selbstverwirklichung sowie Zugehörigkeit zu einer Gesellschaft erfahren eine Fragmentierung. An die Stelle von klar definierten sozialen Gruppen treten Verbündete der digitalen, ständig im Wandel begriffenen Online-Community.

 

Die Masse der Daten, die gesammelt, bewertet und nach Güte sortiert werden, entspricht dem Trend des permanenten Quantifizierungsprozesses, der als wichtiges soziales Handeln interpretiert werden kann. Rankings sind der Motor der modernen Leistungsgesellschaft, entfalten soziale Wirkung und strukturieren die alltägliche Weltordnung. Sie sorgen dafür, dass etwas oder jemand wahrgenommen wird, umgekehrt ist jedoch auch nur wichtig, was oder wer gerankt wird. Diese sogenannte „soziale Vermessung der Welt“ reduziert komplexe gesellschaftliche Vorgänge auf Zahlen. Eine eigene Identität auszubilden wird schwer. Das Individuum wird mehr und mehr zum Dividuum.

 


Der Mensch zwischen individuellen Bedürfnissen, gesellschaftlichen Normen und KI-berechneten Schlussfolgerungen

 

Zuerst einmal sollte der Mensch als ein Individuum wahrgenommen werden. Er hat Wünsche, Sehnsüchte, Bedürfnisse und Meinungen. Im nächsten Schritt schließen sich Menschen in der Gesellschaft zusammen auf der Grundlage gemeinsamer Moralvorstellungen, Normen und Verhaltensregeln. In der zukünftigen künstlichen-intelligenten Welt kommt eine Maschine hinzu, die berechnet, was das beste Muster, z.B. in den Bereichen Sex, Gender, Wirtschaft, Arbeit und Politik für ein Zusammenleben der Menschen darstellt.

 

Wir haben uns gefragt, inwiefern die KI überhaupt noch die singulären Wünsche eines Individuums von der konventionellen, aktuellen Gesellschaftsmeinung unterscheiden kann. Hat das Individuum hinsichtlich seiner eigenen Präferenzen nicht immer schon die Vordefinition der kollektiven Meinungsmacht inne? Und was passiert, wenn eine vermeintlich diversive Gesellschaft immer weiter durch eine KI kategorisiert, berechnet und künstlich organisiert wird? Hat diese Gesellschaft dann irgendwann auch nur noch künstlich-intelligente Vorlieben? Wer entscheidet dann was den individuellen Menschen glücklich macht? Der Mensch, die Gesellschaft oder eine Maschine? Und wie viel Freiheit besitzt der Mensch dann noch?

 


Mensch und KI

Ein gegenseitiger Optimierungskreislauf?

 

Big Data

Welche Verantwortung trägt die Gesellschaft?

 

 

Utopie mit KI

In welcher Zukunft wollen wir leben?

 

 

Theater

Wie sieht ein Theater der Zukunft aus?